Ich bin eigentlich schon seit vielen Jahren ein begeisterter Biertrinker. Im Laufe der Zeit hat sich mein Geschmack geändert und mir war es immer wichtiger geschmacklich speziellere Biere zu trinken. Irgendwann kam mir auch das erste Mal der Begriff Craft Bier unter, doch schenkte ich diesem im ersten Moment noch nicht so viel Beachtung. Ich war zunächst der Meinung es handelt sich um Biere die zu privaten Zwecken von Hobbybrauern gemacht werden. So falsch war ich da gar nicht mit meiner Meinung, doch so ganz stimmte es dann doch nicht. Erst später entdeckte ich, dass Craft Bier doch mehr ist als nur Hobbybier! Per Zufall entdeckte ich auch noch die Website mybier.at und dann begann mein Einstieg in die wunderbare Welt des Craft Bier! So tätigte ich meine erste Bestellung und tauchte somit immer mehr in dieses spezielle „Bieruniversum“ ab. Ich entdeckte relativ bald die ersten Ankündigungen zum ersten Bier Craft Fest in Wien und wusste, dass ich mir dieses auf keinen Fall entgehen lassen konnte. Was ich dort alles erlebt habe und ein paar Beispiele meiner Verkostungen zeige ich euch gerne nach dem Klick.
Wenn einem Bierliebhaber und Einstieger in das Craft Bier sich solch eine Möglichkeit bietet, kann man natürlich nicht nein sagen und muss an zumindest einen Tag zum Fest fahren. Doch bei gut 130 Sorten Bier, muss zunächst ein Schlachtplan her. So habe ich mich hingesetzt und das LineUp auf der Website genau unter die Lupe genommen. Und ich kann euch sagen, hier eine richtige Auswahl zu treffen war kein leichtes Spiel. Auf der einen Seite wollte ich eine große Anzahl an Bieren probieren, doch sollten es auch nicht zu viele sein. Immerhin sollte das Ganze für mich in keinem Gelage enden. 😉 Nach einiger Zeit war der Plan reif und eine Auswahl an 12 Bieren war getroffen. Da ich erst vor kurzem das Indian Pale Ale oder sagen wir die Pale Ale Biere sehr zu schätzen gelernt hatte, orientierte sich meine Liste vorrangig an dieser Sorte. Doch natürlich durften auch heimische Klassiker wie ein Helles oder kreative Sorten nicht fehlen. Mit einem guten Plan ausgestattet ging es ab zur Adria Wien und als erste natürlich zu einem der beiden Infostände. Dort habe ich ein Glas, wer verkosten wollte musste so ein Glas besitzen, und einige Jetons erstanden. Pro Kostprobe war in den meisten Fällen 1 Jeton zu bezahlen, nur bei einigen wenigen Sorten musste man 2 der Biermünzen auf den Tresen legen.
Rotwein wird gerne mal Barrique ausgebaut, sprich in speziellen Eichenfässern zur Reife getragen. Wobei es durchaus einige moderne Winzer gibt, die dies gerne in Stahltanks mit Sägespänen machen. Doch kann ich euch versichern, dies wird primär jenseits des großen Teichs gemacht. Ich schweife wohl etwas ab, zurück zum guten Bier. Auch bei einigen Craft Bier Brauern dürfte sich ein gewisser Trend zu speziellen Fässern durchsetzen. So habe ich das Fest mit einem Bier der Brauerei Bierkulturhaus, genauer gesagt das Waldbier 2013 Lärche Tequilafass. Hier werden beim Brauvorgang Jungtriebe der Lärche, auch Wipferl genannt, hinzugefügt. Das Ganze darf dann in einem Tequilafass zu Ende reifen. Geschmacklich ein durchaus interessantes Bier, dass einem das Gefühl man würde „Baumsaft“ trinken vermittelt. Meinen persönlich Geschmack hat es dann nicht so getroffen, doch war es eine echt spannende und neue Erfahrung solch ein spezielles Bier zu kosten! Wer gerne einmal den ganz speziellen Geschmack erleben möchte und es etwas harziger mag, ist bei diesem Bier vermutlich richtig. Wie gesagt, mein Fall war es dann doch nicht.
Nach dem waldigen Bier, verschlug es mich nach Krems und zwar zum Stand der Brauerei BrauSchneider. Neben einem klassischen Hellen, habe ich auch deren Pale Ale probiert. Dies hat mir außerordentlich gut gemundet und konnte mit einer speziellen fruchtigen Note, zuvor hätte ich nie gedacht etwas derartiges in einem Bier zu schmecken, überzeugen. Indian Pale Ale neigt ja gerne dazu oder sagen wir mal so wird gerne sehr bitter gebraut, doch dies hier bietet zwar einen kräftige hopfige Note, doch nicht so aufdringlich. Ich würde meinen, dass dieses Bier ideal wäre wenn man sich mit dem „IPA“ anfreunden möchte. Ich persönlich habe zwar seiner Zeit ein Anderes probiert, doch war ich immer schon ein Fan von sehr sehr herben/stark gehopften Bieren. Nach dem ich das Glas leer getrunken hatte, führt mich mein weiterer Weg mehr in den Osten und in ein gänzlich anderes Bundesland.
Genauer gesagt führte mich die virtuelle Reise nach Gols im Burgenland. Dorte wurde von der Golser Brauerei neben vielen interessanten Köstlichkeiten ein sehr sehr spezielles Weizen ausgeschenkt, ein Chocolate Arabica Weizen. Schokolade wurde hier zwar nicht verarbeitet, doch wie einem der Name unter anderem vermuten lässt, kam Kaffee in’s Spiel. Genauer gesagt werden beim Brauvorgang Arabica dem Sud zugefügt. Als Fan von Bier und Kaffee war dieses Bierchen natürlich ein absolutes Muss! Zugegen ich war anfänglich etwas skeptisch, doch nach dem ersten Schluck verwandelte sich dies in absolute Begeisterung! Im Antrunk schmeckt man ein doch eher süßliches Weizen und dann kommt plötzlich der volle Geschmack des Kaffees zur Geltung. Ein Geschmack wie ich ihn mir persönlich nie erwartet hätte! Dies Bier zählt eindeutig zu meinen zwei Highlights des ganzen Festes!
Und das andere Highlight? Dies stammte für mich eindeutig aus einer Brauerei in Tirol, nahe der Stadt Kufstein. Die Rede ist von der Braurei Bierol mit dem Mountain Pale Ale. Auch hier war ich gleich nach dem ersten Schluck überzeugt. Geschmacklich war dieses IPA für meinen Gaumen einfach „rund“, sprich es bot eine wunderbare malzige Note aber auch einen herrlich bitteren Anteil dank einer Mischung diverser Hopfensorten. Ich könnte nicht einmal sagen, dass zu diesem oder jenen Zeitpunkt eher Malz oder Hopfen dominiert hätten, irgendwie war es immer ein wunderbares geschmackliches Zusammenspiel. Das ich nicht allein mit dieser Meinung da stehe, zeigt auch das Voting der Gäste des Fests. Das Mountain Pale Ale wurde nämlich zum beliebtesten Bier des Festivals gewählt. Natürlich habe ich auch noch einige andere wunderbare Biere, wie zum Beispiel vom Bierzauberer oder Schwarzbräu, verkostet. Doch kann ich diese leider nicht alle erwähnen, da es sonst den Rahmen des Beitrag etwas sprengen würde. 😉 Also bitte nicht traurig sein, dass ich nicht jedes von mir verkostet Bier hier erwähnen kann. 🙂
Als kleines Fazit kann ich nur sagen, dass sich dieses wunderbare Fest (trotz des nicht gerade sehr einladenden Wetters am Samstag) eindeutig ausbezahlt hat. Es hat mich noch weiter in die absolut herrliche Welt der Craft Biere geführt und mir ordentlich Appetit oder sagen wir mal Durst auf mehr gemacht! In diesem Sinne vielen Dank an die Organisation und alle anwesenden Braumeister! Euch kann ich nur empfehlen bei einem eventuellen nächsten Craft Bier Fest vorbei zu schauen oder euch mal sonst wo ein Craft Bier zu genehmigen! Prost!