Tweezer returns und kocht ein feines Ragout, na das wird aber „Wild“

Lang lang ist es her, dass ich hier einen Beitrag veröffentlicht habe. Tja irgendwie hatte ich in den letzten beiden Monaten eine Schreibblockade und konnte mich einfach nicht dazu aufraffen zu bloggen. Eine Phase, wie sie vermutlich jeder Blogger zumindest einmal durchmacht, oder? Ganz im Sinne des neuen Jahres ich mich mit frischer Motivation ausgestattet hinter die Tastatur gesetzt um euch mit neuen Beiträgen zu versorgen. Und wer weiß, vielleicht wird 2011 das Jahr des Blogs? Mehr Besucher? (Endlich) mehr Kommentare? In meinem Hinterkopf existieren so einige Idee, welche nur noch auf eine Umsetzung warten. Ach herrje, ich schweife schon wieder vom eigentlichen Thema ab und philosophiere über meinen Blog. Kehren wir zum eigentlichen Kern dieses Eintrags zurück, dem Kochen! Im heutigen Beitrag möchte ich gerne eine Rezept für ein Hirschragout in Weißwein-Senfsauce vorstellen.

Für 2 – 3 Personen benötigen wir:

  • 50 dag Hirschschulter
  • 0,75 Liter guter Weißwein (dazu später mehr)
  • 2 kl. Zwiebel
  • 1 Zehe Knoblauch
  • 2 Esslöffel Senfsamen
  • 2 Lorbeerblätter
  • etwas Mehl
  • Margarine od. Butter
  • Salz
  • Pfeffer

Seid Ihr bereit? Na dann wissen die Stammleser sicher was zu tun ist und Einige werden sich sicherlich fragen was ich da jetzt wohl meine? 😉 Kurz und bündig: wenn ihr nicht über den RSS-Feed kommt, erwartet euch ein kleines Klick – der quasi zu einer Art Tradition geworden ist. 🙂

In der Zutatenliste habe ich geschrieben, dass ich noch kurz zum Thema Wein schreiben werde. Bei vielen Hobbykochen herrscht die Meinung, dass der Wein für’s Kochen ruhig ein billiger und äußerst rescher Landwein sein kann. Würdet ihr diesen „Nordhang“ auch zum Genuss trinken? Nein, oder? Tja, warum wollt ihr ihn dann verkochen? Ich kann euch wirklich bei diesem Gericht nur wärmstens an’s Herz legen euch ein gutes Tröpferl zu besorgen, denn das Gericht lebt vom Geschmack des Weines – je besser die vergorene Traube je besser das Gericht. 🙂 Ich habe mich übrigens bei meinem Streifzug im eigenen Weinlager für einen Rotgipfler Selection Jahrgang 2007 vom Weingut Freudorfer (Gumpoldskirchen – NÖ) entschieden.

Als ersten Schritt werden wir uns einen schönen Flaschenöffner suchen und den edlen Rebensaft verkosten. Immerhin wollen wir ja keinen schlechten Wein für unser Essen, oder? 😀 Danach nehmen wir unser Hirschfleisch und schneiden es in mundgerechte bzw. leicht größere Stücke. Danach stellen wir einen Topf auf den Herd und schalten die Herdplatte ein. Während sich das Ganze erwärmt können wir den Zwiebel und auch Knoblauch schön kleinwürfelig schneiden. Ist der Topf schon heiß? Gut, dann geben wir eine ordentliche Portion Margarine bzw Butter hinein und lassen diese schmelzen. Nun können wir den Zwiebel schön glasig dünsten lassen und im Anschluss den Hirsch hinzufügen und schön „scharf“ anbraten. Hat das Fleisch schon Farbe angenommen fügen wir etwas Mehl hinzu. Dieses sollte den ausgetretenen Fleischsaft schön binden und dem Fleisch noch eine schönere Farbe verleihen.

Nun nehmen wir den Wein und löschen das Ganze ab. Danach warten wir bis es aufkocht und fügen den gehackten Knoblauch, die Senfkörner und die Lorbeerblätter hinzu. Mit Salz und Pfeffer gewürzt, lassen wir das quasi Ragout halb abgedeckt auf kleiner Flamme für geschätzte 1 – 1,5 Stunden köcheln. Eventuell kann es sein, dass sich die Kochzeit verkürzt oder auch verlängert, dass ist ganz von der Qualität des Hirsches abhängig. 🙂 Nun kann man sich der Beilage (ich persönlich würde Kroketten empfehlen) und/oder einem Salat widmen.

Sollte sich der Wein während des Kochvorgangs zu sehr reduzieren, rate ich euch immer ein wenig Gemüsebrühe nachzugießen. Ach und noch ein kleiner Tipp von mir, gelegentlich würde ich empfehlen etwas umzurühren, damit sich nichts am Boden anlegt oder gar anbrennt!

Als Endresultat erhalten wir ein schönes Ragout mit einer sehr schön sämigen Sauce! Ich wünsche euch einen guten Appetit!

Sieht doch sehr gut aus, oder? Oh, da läuft mir doch gleich wieder das Wasser im Munde zusammen muss ich gestehen. *g* Äh ich muss weg in den nächsten Interspar um mir ein schönes Hirschlein zu besorgen, oder ist von euch zufällig jemand Jäger? 😉 *g* Kommen wir zu den Punkten:

Schwierigkeit: 3 von 10
Zeitaufwand: 5 von 10
Zutaten: 7 von 10 (Hirsch ist nicht überall einfach zu bekommen, daher eher ein höheres Rating)

Fazit: Dies war mein erster Versuch in Sachen Kochen mit Wildfleisch und ich muss ehrlich gestehen, dass es leichter war als erwartet! Der Hirsch war wunderbar zart und hatte ein sehr sehr gutes Aroma. Die Zubereitung des Gerichts ist nicht sonderlich schwer und sollte auch von einem Einsteiger ohne großes Problem geschafft werden. Vom zeitlichen Aufwand bleibt die Zubereitung im Rahmen und bringt einem dank langer „Köchelphase“ so gut wie keinen Stress. 🙂 Ich wünsch‘ euch viel Spass beim Nachkochen!

3 Kommentare

  1. Haben heute dieses Hirschrezept (genau nach diesen Anleitungen) ausprobiert: ausgezeichnet!

    Dazu gab’s einen „Sassa Magnificus Barrique 2007“ (Cuvee aus Cabernet SaufMiAun, Merlot, Shiraz und Zweigelt) vom Weingut F&F Krenn (Sooss)

    Vielen Dank für das Rezept!!!

  2. Hallo Tweezer!

    Tolles Rezept. Mit den wenigen Gewürzen ein solcher Geschmack.
    Wir haben zwar keinen Hirsch bekommen, aber ein Wildschwein.
    Schmeckt aber auch sehr gut – was sonst.
    Wir können nur jedem Leser empfehlen, es nachzukochen.

    MKW und Dschi

  3. @Termite: Bei dem Namen vom edlen Tröpferl wär mir vor lachen fast ein Achterl …. 😉 😉 *ggg*

    Freut mich, dass es allen Kommentierenden geschmeckt hat. 🙂

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