Tweezer und der Nagerlsterz

die ZutatenNagerlsterz? Was ist das denn? In meiner Heimat, dem Waldviertel, werden als Nagerl die Eierschwammerl (Pfifferlinge) bezeichnet. Vermutlich kommt diese Bezeichnung, da sie doch eine große Ähnlichkeit mit kleinen bzw. größeren Nägeln haben. Meine Großeltern sind übrigens begeisterte Pilzsammerl und so hatte ich die Gelegenheit wieder ganz ganz frische Eierschwammerl/Nagerl zu bekommen. Tja nur was könnte ich damit kochen? Als erstes Rezept ist mir ein ganz typisches Gericht der Region Waldviertel eingefallen, der Nagerlsterz.

Für 1 Portion benötigen wir:

  • ca. 300 Gramm frische Eierschammerl (je frischer desto besser!)
  • 2 Esslöffel Gries
  • 2 Eier
  • Petersilie
  • Salz
  • Pfeffer
  • Öl

putzen und schneidenDie vermutlich größte Herausforderung bei diesem Gericht wird es wohl sein, schön frische Schwammerl zu bekommen. Die beste Ware ist immer noch jene die man frisch aus dem Wald bekommt. Teilweise kann man auf Märkten aber auch in Supermärkten Glück haben, doch die Chancen sind hier eher gering. Das Problem bei den Supermarkt Eierschwammerln ist, dass diese meist von irgendwo kommen, einige Tage transportiert und gelagert wurden und somit sehr trocken sind und einen hölzernen Geschmack haben können. Wie gesagt, das kann sein muss es aber nicht. Im ersten Step werden die Schwammerl von uns geputzt und kurz überbraust. Danach müssen wir sie schön abtropfen lassen. Im Anschluss werden wir die größeren Stück etwas zerkleinern, damit wir in Summe in etwa gleichgroße Stücke haben.

PetersilieDanach stellen wir diese zur Seite und widmen uns der Petersilie. Wenn möglich, würde ich auch hier auf frische Ware vom Stock zurück greifen. Aber auch die frische und abgepackte Petersilie vom Markt bzw. dem Supermarkt ist hier in Ordnung und bietet eigentlich immer eine gute Qualität. Auf jeden Fall müssen wir das Kraut zunächst schön gründlich waschen, danach trocken schütteln und im Anschluss fein schneiden. Ist dies erledigt, können wir uns eine Pfanne holen. Dies wird erhitzt und danach geben wir so ca. 2 Esslöffel Öl hinein. Danach geben wir sofort die Eierschwammerl dazu und rühren gelegentlich um.

Nagerl am DünstenNach kurzer Zeit sollten die Schwammerl auch schon Wasser verlieren. In diesem „Saft“ lassen wir unsere Eierschwammerl für gut 15 Minuten auf niedriger Flamme schön weich dünsten. In der Zwischenzeit schlagen wir die Eier in ein Gefäß und verquirreln sie. Danach können wir auch schon die Petersilie zu den Schwammerl geben und diese somit leicht mitdünsten lassen. Sobald die Schwammerl schön weich gegart sind, geben wir 2 glatt gestrichene Esslöffel Gries hinzu und beginnen das Ganze umzurühren. Hierbei sollten wir darauf achten, dass der Gries nicht anbrennt. Der Gries saugt bei diesem Gericht zunächst das Wasser auf und im zweiten Schritt mach er es um einiges flaumiger!

am röstenNach ein paar Minuten kippen wir die verquirrlten Eier darüber und bringen die Mischung unter ständigem Rühren zum Stocken. Hier sollte man wirklich acht geben, besonders wenn man keine beschichtete Pfanne verwendet. Aber ich bin davon überzeugt, dass das für euch kein Problem sein sollte. 🙂 So wirklich schwer ist das jetzt auch nicht. 😉 Sobald die Eier schon gestockt sind, schmecken wir das Essen noch mit Salz und frisch geriebenem Pfeffer ab. Danach kann das Gericht im Grunde auch schon serviert werden. 🙂 Als Beilage würde ich dazu ein schönes frisches Bauernbrot empfehlen! Aber auch ein grüner Salat wäre durchaus denkbar.

fertiger NagerlsterzUnd das ist nun unser fertiger Nagerlsterz. Ihr seht ein wirklich einfaches Gericht, dass aber in Punkto Geschmack sehr überzeugen kann! Ich persönlich könnte mich quasi darin eingraben. 😉

Kommen wir zu den Punkten:
Schwierigkeit: 1 von 10
Zeitaufwand: 1 von 10
Zutaten: 4 von 10 (Eierschwammerl sind nicht so einfach zu bekommen)

Fazit: ein Klassiker der Küche aus dem hohen Norden von Österreich. Ich persönlich liebe diese Spezialität aus dem Waldviertel und kann sie wirklich nur jedem wärmstens empfehlen! Somit wünsche ich euch gutes Gelingen!

 

3 Kommentare

  1. Wie isst denn der richtige Waldviertler seine Mohnnudeln? Mit Zucker oder mit Sauerkraut? Fahr in zwei verschiedene Ortschaften und jeder wird dir was Anderes sagen. 😉 Oder welches Bier trinkt da echte Waldviertler? Schremser? Zwettler? Haselbräu? Dangl? Xandl? BrauSchneider? Fahr in unterschiedliche Gegenden und jeder wird dir was Anderes erzählen 😉 Ich nehme an, du weißt auf was ich hinaus möchte. Geschmäcker und Rezepte sind unterschiedliche und können sich von Ort zu Ort teilweise gravierend unterscheiden.

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