Na seid ihr schon am Überlegen was ihr so am kommenden Wochenende kochen könntet? Was haltet ihr davon einen schönen Braten zu machen? Wie findet ihr die Idee einen schönen Surbraten (für meine Leser in Deutschland: Pökelfleisch) im Ofen zu machen? Ich persönlich liebe diese Art Fleisch und konnte bei einer Einkaufstour im Intersupermarkt 😉 meines Vertrauens einfach nicht widerstehen und habe mir ein schönes 1,5 kg Stück Surschulter mit Schwarte gegönnt. Keine Sorge, diese Menge haben wir nicht zu Zweit verputzt, sondern sie war durchaus für 4 Personen gedacht. 😉 *g* Da ich dies Mal einen besonders zarten und vor allem saftigen Braten wollte, habe ich für die Zubereitung im Römertopf entschieden!
Ich will ja mal nicht so sein und verrate euch die Zutaten bereits vor dem Klick!
- 1,5 kg Surschulter mit Schwarte
- 2 Zwiebel
- 4 Stangen Staudensellerie (nicht am Bild)
- 4 Lorbeerblätter
- Knoblauchgranulat (verwende ich persönlich lieber)
- Kümmel (gemahlen)
- Majoran (gerebelt)
Ich schlage vor, ihr geht einmal einkaufen und dann könnt ihr ja auf den Link klicken um zu erfahren wie es weitergeht, oder? Ach noch ein kleines Detail am Rande, das Fleisch wird bereits am Vorabend des Verzehrs vorbereitet. Also bitte plant euren Einkauf dementsprechend. 🙂 Nun dann, ihr seid an der Reihe!
Beginnen wir zunächst mit einem noch eher angenehmeren Teil der Vorbereitung, dem fein säuberlichem Abtupfen unserer schönen gesurten Schulter! Aber dann heißt es ab in die Vollen und wir schälen unsere 2 Zwiebel und schneiden sie in schön kleine Stücke. Obwohl ich ein sehr scharfes Messer hatte, hat’s mir bei dieser Tätigkeit ordentlich die Krokodilstränen aus den Augen getrieben. 😉 Da dürfte ich wohl noch sehr sehr frischen Zwiebel erwischt haben. Ist diese erledigt, legen wir das Messer nicht weg, sondern schneiden ein schönes Rautenmuster in die Schwarte. Hier möchte ich wirklich dringend zu einem scharfen Messer, denn ansonsten sieht das Muster eher … 😉 aus.
Nun ist es an der Zeit zu den Gewürzen zu greifen. Zunächst reibt ihr das Fleisch inklusive der Schwarte schön mit dem gemahlenen Kümmel ein. Danach reibt ihr auf alle Seiten der herrlichen Surschulter ein weniger Pfeffer und Knoblauchgranulat. Bevor wir ihn noch vergessen, kommt auf dem ganzen Braten noch etwas vom Majoran. Und zu guter Letzt „drücken“ wir noch die Lorbeerblätter fest an das Fleisch. Ich habe mit Absicht keine Mengenangaben bei den Gewürzen geschrieben, da meiner Meinung nach jeder die Intensität der Verfeinerung selber bestimmen sollte. Manch einer mag zum Beispiel Majoran nicht so gern, doch lieber den Knoblauch, … Ich weiß am Anfang ist es schwer ohne exakte Mengenangaben zu kochen, doch ich sage euch: „Nur Mut, da könnt ihr schon nicht viel falsch machen!“. 🙂 Ist dies getan, holen wir Frischhaltefolie um das Fleisch damit einzuwickeln. Bevor wir die Folie jedoch verschließen, verteilen wir noch den geschnittenen Zwiebel rund um’s Bratl. Danach wird die Folie schön verschlossen.
So in etwa sollte unser Surfleischpaket in Etwa aussehen. Das Ganze würde ich noch auf einen Teller legen und dann ab in den Kühlschrank für ca. 12 Stunden. Ich möchte noch erwähnen, dass trotz der Folie im ganzen Kühlschrank der Zwiebelgeruch verströmt wird. Wem dies stört, sollte das Ganze besser noch in eine Plastikbox geben. Aber auch wenn man dies nicht tut ist der Geruch schnell verzogen und bei mir hat kein weiteres Lebensmittel den „Geruch“ angenommen.
Ca. 1 Stunde bevor es losgeht, müssen wir den Römertopf schön wässern. Im Handbuch steht zwar, dass ca. 30 Minuten reichen, doch ein bisserl mehr kann nicht schaden würde ich meinen. 🙂 Während unser Tongefäß sich schön fest mit Wasser vollsaugt, putzen wir unsere Selleriestangen und schneiden sie in mittelstarke Stücke. Sollte die Stunde vergangen sein, fischen wir uns den unteren Teil unseres Römertopfs aus dem Wasserbad und geben zunächst die Stücke unseres Staudensellerie hinein. Als nächsten Schritt holen wir unser Stück Fleisch aus dem Kühlschrank und öffnen das Paket. Einen Teil des Zwiebels geben wir in den Römertopf, den Rest können wir entsorgen. Nun fügen wir zum Gemüse noch 200 ml Wasser und im Anschluss unsere Schulter. Wer möchte kann die oben liegende Schwarte noch einmal mit Majoran würzen.
Danach kommt der Deckel drauf und wir schieben unseren Römertopf in den noch kalten Ofen! Erst jetzt schalten wir heizen wir ihn auf 200 °C Ober-/Unterhitze auf und lassen das Fleisch für 2 Stunden mit geschlossenem Deckel im Rohr. Nun könnt ihr euch um die Beilagen kümmern. Ich persönlich habe klassische Serviettenknödel nach einem Rezept von chefkoch.de dazu gemacht. Nach den 2 Stunden holen wir den Römertopf vorsichtig aus dem Backrohr und öffnen den Deckel. Wer möchte kann nun noch etwas Wasser hinzufügen. Danach kommt der Römertopf (offen) wieder für 30 Minuten in’s Rohr. Damit wollen wir ein schön knuspriges Schwarterl erreichen, was ja zu jedem guten Braten dazu gehört, oder?
Nach den insgesamt 2,5 Stunden Garzeit erhalten wir dieses knusprige aber auch äußerst zarte und sehr saftige Stück Braten aus dem Ofen zurück. Nun müssen wir es noch in schöne dicke Scheiben schneiden, die Serviettenknödel dazu und einen schönen Schöpfer Bratensaft mit Gemüse über dem Fleisch verteilt. Hmmmm, läuft einem da nicht gleich das Wasser im Mund zusammen? 🙂
Habe ich zu viel versprochen? Ein meiner Meinung nach perfekt gebratenes Stück Surfleisch mit schön kräftiger Sauce und herrlicher Beilage! Oh je, ich glaube ich drifte schon wieder in’s Schwärmen ab. 😀 Kommen wir also lieber zu den Punkten. *g*
Schwierigkeit: 3 von 10
Zeitaufwand: 7 von 10
Zutaten: 3 von 10
Fazit: Mit diesem Rezept habe ich es gewagt einen Surbraten zu machen, der nicht schon im Fachgeschäft mariniert wurde, sondern den ich mit selbst gewählten Zutaten verfeinert habe. Der Römertopf hat aus diesem schönen Stück Fleisch einen wirklich saftigen Braten gezaubert, den ich kein einziges Mal übergossen habe! Vielleicht habe ich euch mit diesem Rezept ein klein wenig Lust gemacht? Falls ja, wünsche ich schon jetzt ein gutes Gelingen!
What is „surschulter“ in English. I bought and cooked one this week (from Spar in Wien), and it was delicious, but I don’t know what it is! Thanks for your help…
Hi Will!
If dict.cc did a good job, the correct translation will be „salt meat“. „Surfleisch“ is a special prepared meat (in most cases from pork). You’ll put the meat in a special mixture of salt (mixed with sodium nitrate and potassium nitrate), some herbs like bay leaves, juniper, … and water for about 2 – 4 weeks (it depends on the size of the meat). After that you can use it for cooking (eg my recipe for „Sur roast“) or the smoker to create smoked meat. 🙂
The mentioned „Schulter“ (shoulder) ist a special part of the pork -> click here.
If you’d like to have any further information, feel free to contact me!
Greetings
Tweezer
Ich habe es probiert nur ohne das was da alles steht unser surfleisch ist fix und fertig.nur noch in den offen für 30min. Sauerkraut und Kartoffeln dazu und eine gute scharfe krensouce übers fleisch gießen.
Vielen Dank für diesen Artikel.
Wer sich das durchliest, muss es fast ausprobieren.
Ich werde es auch im Römertopf versuchen.